Hin und wieder machen Sie sich Tiefkühl-Pommes im Backofen. Das Ergebnis ist aber nicht so wirklich zufriedenstellend, oder? Bei mir ist das so gut wie immer der Fall. Die vorderen Pommes sind schwarz, die Hinteren labbrig und nicht wirklich durch.
Artikel von: Lukas
zuletzt aktualisiert am: 03. Dezember 2019
Mit einer Heißluftfritteuse gelingt so etwas deutlich besser. Wo genau die Unterschiede zwischen Heißluftfritteuse und Backofen liegen und welches Gerät besser für Sie geeignet ist, klären wir jetzt!
Unterschiede zwischen Heißluftfritteuse und Backofen
Eine Heißluftfritteuse frittiert nicht wirklich – sie funktioniert eher wie ein Backofen. Trotzdem gibt es eine Menge Unterschiede zwischen den beiden Geräten. Über diese Unterschiede sprechen wir jetzt.
#1 Die Funktionsweise – Heißluftfritteuse vs. Backofen
Während ein Backofen meistens von einer hinten liegenden Heizspirale betrieben wird, sitzt die Heizspirale in einer Heißluftfritteuse oft oben im Gerät. Diese Spiralen sorgen für die Hitze im Inneren.
Bei beiden Geräten wird die Luft durch einen Ventilator verteilt. Im inneren des Airfryers entstehen so Geschwindigkeiten von über 70 Km/h. In Backöfen werden solche Geschwindigkeiten nicht erreicht. Zumal ein Backofen auch verschiedene Programme besitzt. Je nach Programm ändert sich unter anderem auch die Luftzirkulation im Backofen.
Ein weiterer Unterschied in der Funktionsweise: Essen in Backöfen wird oft in mehreren Schichten zubereitet. Gargut in Heißluftfritteusen wird dagegen meistens in einem Garkorb gegart. In Ausnahmefällen wird aber auch die Funktionsweise eines Backofens nachempfunden – etwa bei der Gourmetmaxx 9in1. Allerdings sind solche Geräte oftmals nicht gerade das Gelbe vom Ei – wie mein Heißluftfritteusen Test zeigt. Dort belegt die Gourmetmaxx lediglich Platz 9.
Jetzt aber noch einmal zurück zur Funktionsweise: Essen für die Heißluftfritteuse wird wie gesagt oft in einen Garkorb gelegt. Dieser Garkorb ist gelocht. Das garantiert, dass der Luftfluss nicht unterbricht. Aber keine Sorge – diese Löcher sind so klein, dass Gargut nicht hindurchfällt.
Essen zuzubereiten funktioniert ähnlich wie im Backofen auch: Essen in den Garkorb geben, Temperatur und Zeit mit Hilfe des Displays einstellen und den Garvorgang starten.
Was kann man alles in einer Heißluftfritteuse machen? Kurzantwort: Alles, was Sie auch in einem Backofen zubereiten können.
Kleiner Einschub: Wenn Sie noch mehr über die Funktionsweise einer Heißluftfritteuse erfahren möchten, klicken Sie auf den folgenden blauen Link: Wie funktioniert eine Heißluftfritteuse?
#2 Wer macht besseres Essen – Heißluftfritteuse vs. Backofen
Hier kann ich nur von meiner eigenen Erfahrung – und der meiner Freunde – sprechen. Die Heißluftfritteuse bereitet besseres Essen zu. Ich habe das mit mehreren Lebensmitteln getestet – beispielsweise frischen und tiefgekühlten Pommes. Aber auch Hähnchenschenkel haben ihren Weg in beide Geräte gefunden und in allen 3 Fällen hatte der Airfryer die Nase vorn.
Nur in Sachen Gemüse siegt der Backofen vor vielen Heißluftfritteusen.
Wenn es aber darum geht, Sachen knusprig zu braten/frittieren wird der Airfryer eigentlich immer als Sieger hervorgehen. Das liegt daran, dass die Heißluftfritteuse viel kleiner ist und die Luft schneller zirkuliert. Pommes gelingen in der Heißluftfritteuse deutlich besser als im Backofen.
#3 Zubereitungsdauer – Heißluftfritteuse vs. Backofen
Das Essen im Backofen dauert deutlich länger als in der Heißluftfritteuse. Das liegt vor allem an der kompakteren Bauweise. Die Hitze ist im Airfryer konzentrierter und gart das Essen so schneller durch. Außerdem entfällt bei Airfryern die Vorheizzeit nahezu vollständig. Nach ein bis zwei Minuten ist die Heißluftfritteuse fertig vorgeheizt.
Heißluftfritteuse oder Backofen – Zubereitungsdauer:
Heißluftfritteuse | Backofen | |
---|---|---|
Tiefkühl-Pommes | 26 Minuten | 40 Minuten |
Frische Pommes | 37 Minuten | 45 Minuten |
Ofengemüse | 42 Minuten | 30 Minuten |
Muffins | 20 Minuten | 25 Minuten |
Hähnchenschenkel | 22 Minuten | 40 Minuten |
#4 Anschaffungs- und Betriebskosten – Heißluftfritteuse vs. Backofen
Heißluftfritteusen kosten zwischen 40 und 250€. Günstige Geräte, wie der Emerio Smart Fryer, sind meistens ziemlich klein und besitzen kein digitales Display. Sie sind klar für Single-Haushalte erdacht worden. Teure Modelle, wie der Philips Airfryer XXL HD9762/90 sind schon eher etwas für Großfamilien. In diesem Modell lässt sich beispielsweise ein ganzes Hähnchen oder bis zu 2.000 Gramm Pommes zubereiten.
Backöfen kosten deutlich mehr. Für ein neues Modell werden Sie mindestens 250€ ausgeben müssen. Teure Geräte kosten bis zu 2.000€ – in manchen Fällen sogar noch mehr. Dazu kommen mögliche Einbau- und höhere Stromkosten.
Heißluftfritteuse oder Backofen – Stromverbrauch:
Die Zubereitung von Hähnchenschenkeln oder frischen Pommes verbraucht in einer Heißluftfritteuse circa 0,25 Kw. Je nach Bundesland sind das umgerechnet 3 bis 7 Cent. Das liegt am kleineren Garraum der Heißluftfritteuse.
Die Zubereitung von Hähnchenschenkeln oder frischen Pommes verbraucht in einem Backofen dagegen circa 0,6 Kw. Je nach Bundesland sind das umgerechnet 7 bis 17 Cent – also mehr als das Doppelte.
Hier hat der Airfryer also wieder die Nase vorn. Eine Heißluftfritteuse ist also auch besser für unsere Umwelt.
#5 Fassungsvermögen – Heißluftfritteuse vs. Backofen
Hier macht der Backofen natürlich ganz klar das Rennen. In Heißluftfritteusen passen zwischen 800 und 2.200 Gramm Pommes pro Garvorgang. Das Fassungsvermögen rangiert zwischen 2 und 7 Litern.
Zwischen 50 und 80 Litern Fassungsvermögen sind hier durchaus realistische Werte. In einem Backofen können Sie theoretisch 5 Bleche mit Pommes auf einmal zubereiten. Das alleine sind mindestens 2.500 bis 3.000 Gramm. Ein anderes Beispiel: Die einzige Heißluftfritteuse in meinem Test, die groß genug für eine Pizza ist, ist die DeLonghi MultiFry 1396. In einen Backofen passen problemlos 3 bis 4 Pizzen auf einmal.
Hier liegt in meinen Augen auch der größte Unterschied zwischen Heißluftfritteuse und Backofen. Mit einem Airfryer lässt sich keine komplette Großfamilie auf einmal sättigen. Ein Backofen schafft das schon. Überlegen Sie sich also ganz genau, für was Sie eine Heißluftfritteuse einsetzen möchten – als Ergänzung für Ihren Backofen oder doch als Backofenersatz?
#6 Weitere Unterschiede – Heißluftfritteuse vs. Backofen
- Manche Heißluftfritteusen besitzen Rührarme
- Die Zubereitung von Speisen ist meistens unkomplizierte und dadurch angenehmer
- Eine Heißluftfritteuse lässt sich leichter von A nach B transportieren
Heißluftfritteuse oder Backofen: Für wen eignet sich was besser?
Nicht jeder braucht eine Heißluftfritteuse – und für einige ist sie genau das Richtige. Wer sich eine Heißluftfritteuse anschaffen sollte, und wer nicht, habe ich hier mal eben zusammengefasst.
Eine Heißluftfritteuse ist für Sie genau das Richtige, wenn:
- Sie keinen Backofen besitzen und eine günstigere Alternative suchen
- Sie Campen gehen möchten
- Stromsparender leben wollen
- Sie Pommes gesund und trotzdem knusprig zubereiten möchten
- Sie eine Familie sind, aber öfter kleinere Portionen kochen
Sie brauchen allerdings keine Heißluftfritteuse, wenn:
- Sie eine Großfamilie sind und auf einmal die ganze Familie bekochen möchten
- Sie einen 1 zu 1 Ersatz für die Fritteuse oder den Backofen suchen
Sie sind sich immer noch unsicher, was das Richtige für Sie ist? Fragen Sie mich einfach in den Kommentaren weiter unten und ich helfe Ihnen gerne weiter!
Heißluftfritteuse und Backofen: Vor- und Nachteile
Heißluftfritteusen Vorteile & Nachteile:
Vorteile Heißluftfritteuse
- Gart Essen schneller als Backöfen
- Stromsparender als Backöfen
- Viele Zubereitungsmöglichkeiten
- Einfache Handhabung
- Einfachere Reinigung als beim Backofen
- Geringere Betriebskosten
- Nimmt weniger Platz in der Küche ein
- Kürzere Vorheizzeit
Nachteile Heißluftfritteuse
- Weniger Platz als im Backofen
Backofen Vorteile & Nachteile:
Vorteile Backofen
- Mehr Platz
- Kann ganze Familie auf einmal ernähren
- Noch geruchsärmer als Heißluftfritteuse
- Viele Zubereitungsmöglichkeiten
- Meistens langlebiger
Nachteile Backofen
- Hohe Betriebskosten
- Stromfresser
- Teuer in der Anschaffung
- Nimmt viel Platz in der Wohnung ein
Heißluftfritteuse vs. Backofen vs. Fritteuse – Eine kurze Übersicht
Lassen Sie mich noch einen kurzen Vergleich zwischen den 3 Modellen ziehen. Eine detailliertere Übersicht zum Thema „Heißluftfritteuse vs. normale Fritteuse“ bekommen Sie, indem Sie auf den blauen Link klicken.
Eine Fritteuse ist genau das Richtige, wenn Ihnen Kalorien egal sind und Sie nur auf der Suche nach dem besten Geschmack sind. Die starke Geruchsentwicklung darf Sie dabei aber nicht stören.
Der Backofen ist vor allem als Hauptkochquelle perfekt. Wenn Sie oft große Portionen zubereiten möchten, ist der Backofen genau das Richtige. Allerdings gelingt Essen nicht so gut wie in der Fritteuse oder der Heißluftfritteuse. Außerdem nimmt der Backofen viel Platz in Ihrer Wohnung ein.
Eine Heißluftfritteuse ist sehr vielseitig. Sie kann in Single- und Pärchenhaushalten als Backofenersatz genutzt werden. Großfamilien können einen Airfryer als Ergänzung für den Backofen verwenden. Außerdem empfehle ich die Heißluftfritteuse allen Pommesliebhabern, die sich allerdings fettarmer ernähren möchten. Ihnen muss aber klar sein, dass ein Airfryer, trotz seines Namens, keine Fritteuse ist. Geschmacklich rangiert die Heißluftfritteuse zwischen Fritteuse und Backofen. Dafür ist der Stromverbrauch deutlich geringer als bei den beiden anderen Geräten.
Fazit: Heißluftfritteuse oder Backofen – Was ist denn nun „besser“?
Was von beidem besser ist, müssen Sie letztendlich selbst entscheiden. Beide Geräte haben Ihre Vor- und Nachteile. Ich als Student habe keinen Backofen und bin deswegen sehr glücklich mit meiner Heißluftfritteuse. Habe ich Ihr Interesse an Heißluftfritteusen geweckt?
Dann sollten Sie sich diese 4 Heißluftfritteusen genauer ansehen:
Immer noch hier? Vielleicht möchten Sie ja wissen ob die Anschaffung einer Heißluftfritteuse sinnvoll ist – einfach auf den blauen Link klicken und Sie erfahren es.
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